Verantwortungsvolle Rohstoffnutzung

Linde Material Handling verfügt über eine besonders hohe Fertigungstiefe. Fast alle Kernkomponenten, bis auf den Motor, werden selbst hergestellt. Branchenweit ist Linde das einzige Unternehmen, das auch die Gegengewichte bei Flurförderzeugen selbst herstellt. Dabei fertigt das Unternehmen auf hohem produktionstechnischen Niveau.

Materialien und Recycling

Für die Herstellung von Flurförderzeugen wird vor allem Eisen bzw. Stahl benötigt. Auf das Gesamtgewicht bezogen, besteht ein Staplerfahrzeug zu 95 % aus Stahl. Der Rest sind Reifen, Batterien, Elektronik, Schmiermittel sowie Farben und Lacke. Außerdem werden für den Versand Paletten und anderes Verpackungsmaterial benötigt. Genau wie ethische Maßgaben bindet Linde auch ökologische Standards in das Lieferantenmanagement ein. Als Teil der KION Group gilt dabei für das Unternehmen und seine Geschäftspartner die KION-Richtlinie für Lieferanten.

Im Hinblick auf eine ökologische Optimierung von Linde-Produkten haben die Linde-Ökobilanzen ergeben, dass die Verringerung des Energieverbrauchs in der Nutzung ein weit größerer Hebel für eine Entlastung der Umwelt ist als beispielsweise das Ersetzen von Werkstoffen. Gleichwohl spielen Umweltüberlegungen auch in der Materialwahl eine Rolle. So besteht etwa das Gegengewicht aus bis zu 90 % Sekundärmaterial. Bauteile wie Fahrerkabine oder Hubmast werden dagegen wegen höherer Anforderungen an Konstruktion und Betriebssicherheit aus hochwertigen Primärstählen gefertigt.

Am Ende des Produktlebenszyklus prüft Linde, ob ein Fahrzeug in das Programm „Geprüfte Stapler“ zur Wiederaufbereitung und Neunutzung aufgenommen werden kann. Wegen dieses Programms und auch wegen der allgemeinen Langlebigkeit der Linde-Produkte kommt es nicht oft dazu, dass ein Fahrzeug bereits nach der ersten Nutzungsphase entsorgt werden muss. Ist dies doch der Fall, sind die Fahrzeuge zu einem sehr hohen Anteil recycelbar. Das Recycling-Programm bei der französischen Linde-Tochter Fenwick hat in den vergangenen Jahren die Recyclingquote deutlich steigern können. Lag der Anteil der verwerteten Materialien 2010 noch bei 83 %, so ist er bis 2014 auf bis zu 99 % gestiegen.

Davon beziehen sich 95 % auf Metalle (Stahl und etwas Kupfer aus der Elektronik). Die übrigen 4 % sind Altgummi von den Reifen sowie Altöl aus dem Hydraulik- und dem Motorbereich. Auch diese werden in Zusammenarbeit mit einem Entsorgungsunternehmen fachgerecht gesammelt und fast ohne Verlust wieder zu Sekundärrohstoffen aufbereitet. Im Rahmen des Gebrauchtangebots „Geprüfte Stapler“ werden vielfach auch die Batterien aufbereitet.

Verantwortliches Abfallmanagement und Recycling findet auch an anderen Linde-Standorten statt. 2014 wurde etwa in Schweden die Abfallverwertung in Zusammenarbeit mit einem neuen Dienstleister ökologisch optimiert. In Deutschland wurde die Abfalltrennung weiter ausdifferenziert und erfasst nun z. B. auch Aerosoldosen (Lacke, Öle) als eigene Wertstofffraktion.

Abfälle und Entsorgungswege

In den Produktionsbetrieben bei Linde fallen eine Vielzahl unterschiedlicher Abfälle an. Sie werden nach Fraktionen getrennt und nach den gesetzlichen Bestimmungen entsorgt. Insbesondere Metalle, Papier und Verpackungsmaterialien können verwertet werden – so kommt Linde bei den ungefährlichen Abfällen auf eine Recyclingquote von knapp 90 %. Zu den gefährlichen Abfällen zählen bei Linde vor allem gebrauchte Bleisäurebatterien, Altlacke und Lösemittel sowie Altöl und damit verschmutzte Verpackungen und Filter. Insgesamt fielen bei Linde im Berichtsjahr rund 17.300 Tonnen ungefährliche und rund 4.200 Tonnen gefährliche Abfälle an.

Beseitigung und Verwertung ungefährlicher Abfälle1

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Beseitigung und Verwertung ungefährlicher Abfälle (Tortendiagramm)

1 Menge in Tonnen

Beseitigung und Verwertung gefährlicher Abfälle1

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Beseitigung und Verwertung gefährlicher Abfälle (Tortendiagramm)

1 Menge in Tonnen

Wasser und Abwasser

Die Produktionsstätten von Linde Material Handling liegen ausnahmslos in Regionen mit reichhaltigen Wasservorräten und sehr guter örtlicher Infrastruktur. Wasser ist daher für Linde eher kein Umweltfaktor und wird vor allem aus Kostengründen sparsam eingesetzt. Insgesamt verbrauchte Linde im Berichtsjahr in ihren Prozessen rund 194.000 Kubikmeter Wasser – davon über 90 % aus kommunaler Versorgung, wohin auch der größte Teil des Abwassers zurückgeleitet wurde.

Die Abwasserqualität erfordert in der Regel, bis auf den Einsatz von Leichtflüssigkeitsabscheideanlagen, keine eigene Vorbehandlung vor der Entsorgung.

Wasserverbrauch1

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Wasserverbrauch (Tortendiagramm)

1 Menge in Kubikmeter

Abwasseraufkommen1

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Abwasseraufkommen (Tortendiagramm)

1 Menge in Kubikmeter

Umweltfreundliches Ersatzteillager

Sinnvolle Abfallverwertung und Energieersparnis steht im Fokus eines umweltfreundlichen Ersatzteillagers am britischen Standort Basingstoke. Da 2012 aus Platzgründen ein neues Lager erforderlich war, wurde der Neubau von Grund auf an ökologischen Prinzipien ausgerichtet. Zum einen dient das Lager nun auch der Wiederaufbereitung gebrauchter Stapler aus entsorgten und recycelten Bauteilen. Zum anderen werden im Lager selbst Beleuchtung und Heizung intelligent gesteuert.

Je nach Bedarf können Bereiche voneinander unabhängig beleuchtet und beheizt oder sogar abgeschaltet werden. Auch der beim Warenumschlag notwendige Verpackungsbedarf wurde so optimiert, dass Verpackungen mehrmals benutzt werden und, wenn dies nicht mehr möglich ist, nach Metall, Holz, Kunststoff, Papier und Karton getrennt ins Recycling gegeben werden. Das Konzept schont sichtbar die Umwelt und spart erhebliche Kosten für Energie und Entsorgung.